Das Biosphärenreservat Pfälzerwald übernimmt als Modellregion für nachhaltige Entwicklung (im Weltnetz der Biosphärenreservate) auch die Aufgabe, mittels Bildung für nachhaltige Entwicklung Ziele und Zweck des Schutzgebietes zu kommunizieren. Darüber hinaus werden Inhalte vermittelt, die sich aus den Nachhaltigkeitszielen der UN und damit aus den nationalen Aktionsplänen für nachhaltige Entwicklung ergeben (Sustainable Development Goals).
In diesem Kontext wurde 2017 ein Konzept zur Etablierung einer Biosphärenakademie im Gebäude der Pfalzakademie erarbeitet. Die Biosphärenakademie nahm im April 2024 mit der Eröffnung von drei interaktiven Werkstätten ihren Betrieb auf. Für die Durchführung von Bildungsangeboten steht eine Holzwerkstatt für handwerkliche und kreative Kurse, eine Wasserwerkstatt für Experimente und Gewässeruntersuchungen sowie eine Kräuterbar zur Verarbeitung regionaler und nachhaltiger Lebensmittel bereit. Nun gilt es, für diese drei Räume ergänzend spezielle und lehrplanorientierte Bildungsangebote für Schulklassen zu konzipieren und zu erproben, die an den Zielen der BNE sowie des Biosphärenreservats Pfälzerwald ausgerichtet sind und Inhalte im Kontext der nachhaltigen Entwicklung vermitteln. Um die Ausstattung und Materialien der Werkstätten spezifisch für die außerschulische Fort- und Weiterbildung von Schülerinnen und Schüler nutzen zu können, ist die Ausarbeitung didaktischer Konzepte und die Entwicklung von dazugehörigen Lernpaketen ein elementarer Schritt. Die Schulkonzepte müssen einen konkreten Lehrplanbezug enthalten und mit ihrer altersspezifischen Didaktik so ausgerichtet sein, dass die Inhalte eine wertige Ergänzung und eine praktische Veranschaulichung schulischer Lehrinhalte bilden. Damit sollen Schulklassen sowie sonstige Kinder- und Jugendgruppen mit unterschiedlichen Altersstufen angesprochen werden.

Zielstellung:
Ausarbeitung von je 4 nutzungsfertigen Bildungsmodulen für jeden der drei Werkstatträume der Biosphärenakademie. Da jede der drei Werkstätten einen eigenen Themenschwerpunkt besitzt, wird die Ausschreibung in drei Lose gegliedert. Angebote können für einen einzelnen Werkstattraum, für zwei oder für alle drei Werkstatträume abgegeben werden.

Für jeden Werkstattraum sind je vier Module zu gestalten, die das Thema des jeweiligen Raumes aufgreifen und einen Bezug zur Bildung für Nachhaltigkeit besitzen:

Holzwerkstatt: Werken und Basteln mit Holz und anderen Naturmaterialien, Nachhaltige Nutzung und Informationen zum Rohstoff Holz bzw. anderer regionaler Naturmaterialien

Wasserwerkstatt: Experimentieren, Analysieren und Forschen (u. a. Wasser und Gewässer, Boden, Klima, Botanik)

Kräuterbar: Nachhaltiges, kreatives Erproben von nachhaltiger Verarbeitung nachhaltiger Nahrungsmittel mit Regionalbezug unter Berücksichtigung globaler Zusammenhänge.

Die Bildungsmodule sollen altersspezifisch auf folgende Schulklassen zugeschnitten werden:

- Grundschule 2-4 Klasse
- Unterstufe 5/6 Klasse
- Mittelstufe 7-9 Klasse
- Oberstufe 11-12 Klasse

Die Bildungsmodule sollen folgende Kriterien (Rahmenbedingungen für die inhaltliche Ausarbeitung) berücksichtigen:

- Orientierung an den Grundsätzen der BNE
- Entstehen soll ein neues, innovatives Angebot, das bestehende Angebote in Rheinland-Pfalz ergänzt. Die Module sollen so gestaltet werden, dass sie ein Alleinstellungsmerkmal für die Biosphärenakademie Pfälzerwald bilden.
- Lehrplanbezug (Bildungsserver Rheinland-Pfalz: https://bildung.rlp.de/)
- Regionaler Bezug zum Biosphärenreservat Pfälzerwald
- Partizipative und alltagsrelevante Umsetzung
- Kombination von digitalen und haptischen Elementen
- Auf die Verwendung preisgünstiger und leicht zu beschaffender (Verbrauchs-) Materialien sollen für die Umsetzung geachtet werden
- Alle Materialien eines Moduls sollen in der Planung so dimensioniert werden, dass sie in einer tragbaren Transporteinheit Platz finden können (Paket/Kiste/Koffer)
- Anwendungsbereite und nutzungsfertige Vorlage (Konkrete Vorgaben bzgl. Material!)
- Pro Werkstattraum muss eines der Module einen inklusiven Charakter besitzen, d.h. die Inhalte und das pädagogische Konzept sollten auch für Teilnehmende mit einer Behinderung nutzbar sein. Die Entwicklung der inklusiven Module erfolgt in enger Abstimmung mit dem Fachbereich BNE des Biosphärenreservats und dem Inklusionsbeauftragten des Bezirksverbands Pfalz.
- Alle textlichen und grafischen Materialien der Bildungsmodule müssen in Papierform und digital als ausgearbeitete und reproduzierbare Texte zur Verfügung gestellt werden. Ideal wäre die Lieferung einer anwendungsfertigen, "Muster-Lernbox".
- Die einzelnen Module sollen vom Umfang her so gestaltet werden, dass jedes Modul innerhalb von ca. 3 Zeitstunden von einer Schulklasse bearbeitet werden kann. Module, deren Bearbeitung mehr Zeit beansprucht, sollten in mehrere Arbeitsabschnitte untergliedert werden.
Wir legen Wert auf die Verwendung von möglichst nachhaltigen Produkten für die Ausstattung der Module. Die ausgewählten Produkte sollten mit Bezeichnung und Bezugsquelle in der Materialliste jedes Moduls vermerkt sein.

Für die einzelnen Module sollen Kostenkalkulationen der benötigten Materialien angegeben werden.
Folgende Arbeitsschritte sind vorgesehen:
1. Vorbereitung
a. einführendes Fachgespräch mit Vertreter*innen des Biosphärenreservats
b. Bedarfsermittlung - zur Ermittlung thematischer Nischen, die durch die Biosphärenakademie, als Alleinstellungsmerkmal, besetzt werden können und zur Gewinnung eines Überblickes über bereits bestehende Angebote in Rheinland-Pfalz.
c. Literaturrecherche zur Ermittlung bereits bestehender Konzepte, die für die Zwecke der Biosphärenakademie angepasst werden können.

2. Entwicklung der Bildungsmodule:
a. Aufbau/Struktur der einzelnen Module
b. Pädagogische Konzeption
c. Didaktisches Material

3. Vorlage der Konzeption in der Rohfassung (für alle Module) zur Besprechung mit dem Biosphärenreservat, Fachbereich BNE und anschließende Überarbeitung

4. Zusammenstellung der Module im Entwurf,

5. Durchführung von zwei Probeläufen in den Werkstätten mit Schulklassen gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Biosphärenreservats

6. Zweiter Korrekturlauf, unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus den Schulklassenveranstaltungen, mit dem Biosphärenreservat, Fachbereich BNE

7. Einarbeitung von Korrekturen aufgrund der Ergebnisse der Probeläufe und Lieferung der Bildungsmodule, Endredaktion Texte

Bitte beachten Sie, dass Bieterfragen erst ab dem 05.01.2026 beantwortet werden können.

Nach § 35 Abs. 2 UVgO fordert der Auftraggeber zum Beleg der Eignung die Vorlage von Eigenerklärungen an.

Hierzu kann der Auftragnehmer folgende Angaben machen/ Unterlagen einreichen:
Angabe der PQ-Nummer im Angebotsschreiben oder
das Formblatt 124 LD - Eigenerklärung zur Eignung oder
die EEE - Einheitliche Europäische Eigenerklärung einreichen.

Auf gesondertes Verlangen des Auftraggebers können folgende Nachweise angefordert werden:

- Eintragung in das Berufsregister (Gewerbeanmeldung, Handelsregisterauszug oder Eintragung bei der Industrie- und Handelskammer)

Bitte beachten Sie, dass diese Unterlagen ggf. innerhalb einer Frist von 6 Kalendertagen der Vergabestelle vorgelegt werden müssen. Dies gilt ebenso für die Unterlagen etwaiger Nachunternehmer. Es empfiehlt sich daher diese Unterlagen stehts auf aktuellem Stand vorzuhalten, da bei nicht rechtzeitiger Vorlage Ihr Angebot ausgeschlossen werden muss.

Zunächst genügt als Nachweis der Eignung, die
Angabe der PQ-Nummer im Angebotsschreiben oder
das Formblatt 124 LD - Eigenerklärung zur Eignung oder
die EEE - Einheitliche Europäische Eigenerklärung

Für den Fall, dass Ihr Angebot in die engere Wahl kommt, können folgende Nachweise angefordert werden:

- Erklärung zur Zahl der in den letzten 3 Jahren jahresdurchschnittlich beschäftigten Arbeitskräfte.
- rechtskräftig bestätigter Insolvenzplan (falls eine Erklärung über das Vorliegen eines solchen Insolvenzplanes angegeben wurde)
- Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes bzw. Bescheinigung in Steuersachen, falls das Finanzamt eine solche Bescheinigung ausstellt

Bitte beachten Sie, dass diese Unterlagen ggf. innerhalb einer Frist von 6 Kalendertagen der Vergabestelle vorgelegt werden müssen. Dies gilt ebenso für die Unterlagen etwaiger Nachunternehmer. Es empfiehlt sich daher diese Unterlagen stehts auf aktuellem Stand vorzuhalten, da bei nicht rechtzeitiger Vorlage Ihr Angebot ausgeschlossen werden muss.

Mit dem Angebot sind folgende Nachweise einzureichen:

- Drei vergleichbare Referenzen aus den letzten drei Jahren mit den folgenden Angaben: Ansprechpartner, Art der ausgeführten Leistung, Auftragssumme, Ausführungszeitraum. Als vergleichbar gilt die Erstellung von pädagogischen Konzepten.

Bitte beachten Sie, dass diese Unterlagen ggf. innerhalb einer Frist von 6 Kalendertagen der Vergabestelle vorgelegt werden müssen. Dies gilt ebenso für die Unterlagen etwaiger Nachunternehmer. Es empfiehlt sich daher diese Unterlagen stehts auf aktuellem Stand vorzuhalten, da bei nicht rechtzeitiger Vorlage Ihr Angebot ausgeschlossen werden muss.

Sofern der Auftragnehmer den Einsatz eines Nachunternehmes plant, wird folgende Unterlage angefordert:

- Formblatt 236, Verpflichtungserklärung anderer Unternehmen

Bitte beachten Sie, dass diese Unterlagen ggf. innerhalb einer Frist von 6 Kalendertagen der Vergabestelle vorgelegt werden müssen. Bei nicht rechtzeitiger Vorlage muss Ihr Angebot ausgeschlossen werden

Die Rechnungen sind ausschließlich elektronisch einzureichen. Gerne kann dies als X-Rechnung erfolgen. Die Leitwege-ID des Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen lautet: 073120000000-501-43.

Als Rechnungsadresse ist anzugeben (ggf. ergänzt um die Angabe des Ansprechpartners oder der Abteilung):

Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen
Franz-Hartmann-Straße 9
67466 Lambrecht (Pfalz)